An diesem Sonntag besuchen jüdische und muslimische Jugendliche die Gedenkstätte SS-Sonderlager / KZ Hinzert im Kreis Trier-Saarburg. Erstmals planen der Regionalverband jüdischer Gemeinden und die Shura als Regionalverband der Muslime ein solches gemeinsames Projekt, wie Avadislav Avadiev der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Er ist Vorsitzender des Landesverbandes jüdischer Gemeinden. Weitere solcher Projekte würden folgen.

Im Denken einiger muslimischer Studenten gebe es Antisemitismus und Hass, verstärkt durch Äußerungen im Internet, sagte Avadiev. Gleichzeitig fehlte ihnen die Kenntnis der NS-Geschichte. Mit dem geplanten zweistündigen Rundgang durch die Hinzert-Gedenkstätte soll diesem Defizit entgegengewirkt werden – auch im Hinblick auf die heutige Demokratie.

Am Sonntag (21. November) ist eine Busfahrt mit rund zwei Dutzend Mädchen und Jungen sowie mehreren Begleitpersonen von Mainz über Trier zur Gedenkstätte geplant. Zum Abschluss werde es ein gemeinsames Essen in der Jüdischen Gemeinde Trier zum Austausch geben, sagte der Vorsitzende des Vereins.

Nach Angaben des Landesamtes für politische Bildung wurde im Oktober 1939 in Hinzert ein Polizeihaftlager für Bauarbeiter errichtet, die mutmaßlich Straftaten im Westwall-Verteidigungssystem begangen hatten. Nachdem er im Juli 1940 unter die „Inspektion der Konzentrationslager“ gestellt wurde, diente der Gebäudekomplex als „Durchgangslager“ vor allem für luxemburgische, belgische, französische und niederländische Häftlinge in weiter entfernte Konzentrationslager. Es wurde im März 1945 aufgegeben.

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